Konferenz: Wasserstoff in der Wasserwirtschaft 2023

Sonneberg, 18.10.2023 – Der HySON Förderverein Institut für Angewandte Wasserstoffforschung veranstaltete gemeinsam mit der DWA, DVGW und BDEW die Konferenz „Wasserstoff in der Wasserwirtschaft 2023“ in Sonneberg. Bei der Veranstaltung versammelten sich mehr als 70 Fachleute der Wasser- und Energiewirtschaft aus ganz Deutschland, um Ideen auszutauschen, Innovationen zu fördern und den Weg für eine nachhaltigere Energiezukunft zu ebnen.

Im Fokus der Veranstaltung standen u.a. Technologien und Anwendungsbeispiele für die Aufbereitung von Wasser für den Einsatz in der Wasserstofferzeugung. Ebenfalls ist die energetische Gesamtoptimierung von Anlagen der Wasserwirtschaft unter Verwendung erneuerbarer Energien und Wasserstoffspeichern ein wesentlicher Schwerpunkt des Tages gewesen. Zudem wurde ein eingehender Blick auf den Einsatz von Wasserstoff und Sauerstoff auf Kläranlagen geworfen – von Power-to-Gas Ansätzen bis hin zum Einsatz von Ozon im Rahmen der 4. Reinigungsstufe. Da das Thema Wasserstoff in der Wasserwirtschaft von internationaler Bedeutung ist, gab es Einblicke in die Entwicklungssituationen in den Ländern Jordanien und Dänemark.


Dr. Tobias Wätzel referiert zum Thema "Innovationsfeld Wasserwirtschaft" Bildquelle: HySON-Institut

Trinkwasser – Ressource mit zunehmender Bedeutung

Das Thema Wasser spielt bei der Erzeugung von Wasserstoff eine zentrale Rolle. Der demografische Wandel sowie Umwelteinflüsse verschärfen die Situation. Dr. Tobias Wätzel (HySON-Institut) zeigte zu Beginn der Konferenz die Schwerpunktthemen der Branche auf und betonte die Relevanz von Wasserstoff als Transfermedium zwischen verschiedenen Sektoren. „Ohne resiliente Wasserwirtschaft wird es keine versorgungssichere Wasserstoffwirtschaft geben.“, betont Wätzel. Am Vormittag der Veranstaltung stand die Ressource Wasser im Fokus der Veranstaltung. Wie viel Wasser ist notwendig für die Erzeugung eines Kilogramms Wasserstoffs? Welche Kriterien muss dieses Wasser erfüllen und wie kann das Wasser entsprechend aufbereitet werden? Dr. Florencia Saravia (DVGW Research Center at Engler-Bunte-Institut) gab einen Einblick über die verfügbaren Wasserressourcen für die Erzeugung von Wasserstoff und betonte, dass die geografische Verteilung des Wassers ausschlaggeben sei. Michael Micke (WILO SE) stellte technische Lösungen zur Herstellung von Reinstwasser vor. Dieses ist Voraussetzung für die Erzeugung von Wasserstoff.

Abwasser auf Kläranlagen bietet vielfältige Verwendungsmöglichkeiten

Die kommunale Infrastruktur von Kläranlagen kann eine Schlüsselfunktion im lokalen Energiesystem einnehmen. Hierfür gibt es vielfältige Ansätze, welche beispielsweise auf der Kläranlage im bayerischen Pfaffenhofen realisiert wurden. Dr. Martin Thema-Sattler (Ingenieurbüro Thema) gab einen Einblick in das Projekt, welches mittels der Power-to-X-Technologie überschüssigen Strom zurück in die kommunale Infrastruktur überführt. Mark Scheffler (FH Münster) betonte in seinem Vortrag die Synergieeffekte von Wasserstoff und Faulgas beim Einsatz auf Kläranlagen. Anschließend stellte Sebastian Büttner das Projekt Pho2Zon vor, welches von der Bauhaus-Universität, dem HySON-Institut und weiteren externen Partner auf der Kläranlage in Sonneberg-Heubisch seit diesem Sommer umgesetzt wird. Im Fokus steht die Frage nach der 4. Reinigungsstufe – Das Entfernen von Medikamentenresten im Abwasser. Im Forschungsprojekt wird der Einsatz des Ozonierungsverfahrens untersucht. Das hierfür notwendige Ozon kann aus Elektrolysesauerstoff gewonnen werden.

Die Veranstaltung wurde durch das HySON-Institut im Rahmen des Förderprojektes h2-well Innovationsmanagement durchgeführt.

 

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