H2-well Wasserstoffkonferenz in Sonneberg

Wie groß ist die zukünftige Bedeutung von Wasserstoff für die Wasserwirtschaft?

Über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Wasserwirtschaft wurde am 05. Oktober in Sonneberg in der gemeinsamen Veranstaltung „Wasserstoff in der Wasserwirtschaft“ des HySON e.V. und des DWA-Landesverbandes Sachsen/ Thüringen informiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen verschiedene Ansatzpunkte für den Einsatz von Wasserstoff in der Wasserwirtschaft sowie Einblicke in die Praxis.

 

Wasserstoff als Allrounder für die Wasserwirtschaft

Begrüßt wurden die Teilnehmenden von der Geschäftsführerin des DWA-Landesverbandes Sachsen/ Thüringen, Katrin Hänsel und dem Vorstandsvorsitzenden des HySON e.V., Bernd Hubner. Betont wurde die zukünftige Bedeutung von Wasserstoff für die Gesellschaft, insbesondere auch für die Wasserwirtschaft.

Zum Einstieg in die Veranstaltung gab Prof. Dr. Silvio Beier von der Bauhaus-Universität Weimar einen Überblick über die Herausforderungen der Wasserwirtschaft in den nächsten 20 Jahren, welche beispielsweise Wasserknappheit und die Sicherung der Wasserqualität umfassen.

Prof. Dr. Dieter Sell, Geschäftsführer der Thüringer Erneuerbare Energie und GreenTech Agentur (ThEGA), erläuterte die Erzeugungsmöglichkeiten und die Bedeutung von grünem Wasserstoff für unsere Energieversorgung.

Die bisherigen Ansatzpunkte wurden von Dr. Tobias Wätzel, wissenschaftlicher Leiter des HySON-Instituts für Angewandte Wasserstoffforschung Sonneberg gGmbH, im Keynote Vortrag aufgenommen. Im Zuge dieses Vortrags stellte Herr Dr. Wätzel die folgende Frage in den Raum: „Wasserstoff – Eine nette Alternative oder eine unumgängliche Notwendigkeit?“.

Vortrag des wissenschaftlichen Leiters des HySON-Institus Dr. Tobias Wätzel (Foto: HySON-Institut)

 

Praxis im Fokus

Am Nachmittag rückten dann einsatzbereite und innovative Verfahren für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in den Fokus. Die behandelten Themen reichten von der Plasmalyse über Bio-to-X bis hin zur dunklen Fermentation. Dr. Jens Hanke, Geschäftsführer der Firma Graforce GmbH aus Berlin, präsentierte Wasserstofferzeugung aus Biomethan und Faulschlammwasser durch Plasma-Elektrolyse. Ein weiterer Ansatz zur Erzeugung von Wasserstoff wurde von Dr. Andy Gradel, Geschäftsführer der Firma BtX aus Hof, vorgestellt. Dieser Ansatz beruht auf dem „Bio-to-X“-Prinzip und behandelt die Erzeugung von Wasserstoff aus Biogas. Das Verfahren der dunklen Fermentation wurde von Juliana Rolf, Projektingenieurin an der FH Münster, erläutert. Dieses bedient sich beispielsweise an Industrieabwässern zur Erzeugung von Wasserstoff.

Vortrag des Geschäftsführers der Firma BtX Dr. Andy Gradel (Foto: HySON-Institut)

Darüber hinaus standen Netzersatzkonzepte für die Notfallvorsorge durch Wasserstoff auf der Agenda. Ein Beispielkonzept wurde anhand der Trinkwasseraufbereitungsanlage Rottmar im Landkreis Sonneberg erläutert. Das Projekt h2-well Pho2zon beschäftigt sich mit der Mikroschadstoff-Elimination mit Hilfe von Sauerstoff aus dem Elektrolyseprozess und soll ab Frühjahr 2023 auf der Kläranlage Sonneberg-Heubisch realisiert werden.

Abschließend stellte Jan Friedrich, Projektleiter bei dem Unternehmen endura kommunal GmbH, den Energiepark der Stadt Wunsiedel vor. Der Energiepark koppelt Prozesse zur Steigerung der Energieeffizienz. Durch eine 8,75 MW Elektrolyseanlage können jährlich ca. 850 t Wasserstoff erzeugt werden. Angebunden ist zum Beispiel eine Klärschlammtrocknung zur Nutzung der bei der Elektrolyse entstehenden Abwärme.

Wir bedanken uns bei allen Vortragenden für die informativen Vorträge sowie bei den Teilnehmern für die spannenden Diskussionsbeiträge und freuen uns Sie nächstes Jahr wieder zur Konferenz „Wasserstoff in der Wasserwirtschaft 2023“ begrüßen zu dürfen!

Das HySON-Team mit Vorstandsvorsitzendem des HySON e.V. Bernd Hubner vor Ort (Foto: HySON-Institut)

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