h2-well Partner setzen H2-Infrastrukturprojekt in Weimar um

In Weimar sollen zukünftig drei Busse und ein Müllfahrzeug mit vor Ort erzeugtem grünem Wasserstoff betrieben werden. Zu diesem Vorhaben, das ab 2023 in die Umsetzung geht, fand am 29. März der Auftakt der beteiligten Akteure in Weimar statt.

Die h2-well Netzwerkpartner Thüringer Energie AG (TEAG), Stadtwirtschaft Weimar GmbH und Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH haben gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar als Forschungspartner eine Vereinbarung abgeschlossen, um in Weimar mit grünem Strom aus der Region über eine Elektrolyseanlage Wasserstoff zu erzeugen und lokal zur Betankung von Brennstoffzellenfahrzeugen im ÖPNV und der Abfallentsorgung zu nutzen. Die Stadtwerke Weimar werden hierbei fachlich vom h2-well Bündnispartner HySON – Institut für Angewandte Wasserstoffforschung Sonneberg gGmbH unterstützt.

Übergabe des Fördermittelbescheids durch Anja Siegesmund, Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz. (Foto: BUW)

Das Vorhaben ist das erste große Wasserstoffinfrastrukturprojekt dieser Art in Thüringen, das nun zentral in der h2-well Bündnisregion zur Realisierung kommt und vielfältige Synergien mit der Arbeit des Bündnisses aufweist. Die TEAG wird mit Hilfe einer Bundesförderung die Elektrolyseanlage bauen und betreiben, während die Stadtwirtschaft und die Stadtwerke Weimar für die Fahrzeuge bzw. die Wasserstofftankstelle verantwortlich zeichnen. Im Projekt unterstützt die Bauhaus-Universität Weimar durch Simulationsstudien und Laboruntersuchungen die TEAG bei der Projektierung des Elektrolyseurs. Hierzu soll unter anderem der vom BMBF geförderte 5 KW Elektrolyseur im Wasserstofflabor der Professur Energiesysteme zum Einsatz kommen. Auf der Seite der Brennstoffzellenbusse und der geplanten Wasserstofftankstelle steht die HySON gGmbH den Stadtwerken und der Stadtwirtschaft mit grundlegenden Dimensionierungsrechnungen sowie bei der Fördermittelakquise beratend zur Seite. Der Kommunalservice Weimar als Betreiber des Müllfahrzeuges wird in ähnlicher Form durch die Bauhaus-Universität begleitet.

Dieses Wasserstoffprojekt, in dem Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten, trägt die Handschrift von h2-well, denn der Impuls dafür kam von den h2-well Netzwerkpartnern aus der Ver- und Entsorgungsbranche. Es stellt, ganz im Sinne der Idee von h2-well, dezentrale H2-Infrastruktursysteme zu entwickeln und zu realisieren, die regionale Wertschöpfung in der Kraftstoffbereitstellung in den Fokus und liefert damit einen wichtigen Schritt weg von fossilen Energieträgern. Außerdem wird mit Projekten wie diesem eine effektive Sektorenkopplung sichergestellt und gleichzeitig eine hohe Energiesicherheit durch die Nutzung von regional erzeugtem erneuerbaren Strom für die Wasserstoffbereitstellung im Nutzfahrzeugverkehr erreicht.

Das Vorhaben zur Umsetzung der Wasserstoffinfrastrukturen in Weimar wurde am 29. März auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu diesem Anlass wurde der Stadtwirtschaft Weimar GmbH von der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund ein Förderbescheid über 3 Mio. € zur Förderung der Anschaffung von Wasserstoffbrennstoffzellenbussen überreicht (siehe Abbildung).

Die nun entstehenden Wasserstoffinfrastrukturen in Weimar können dennoch nur ein erster, wenngleich sehr wichtiger, Schritt in Richtung der Wasserstoffwirtschaft sein. Projektansätze wie das Thüringer H2 Ecosystem TH2ECO, an dem unter anderem der h2-well Netzwerkpartner TEAG beteiligt ist und das durch weitere h2-well Akteure unterstützt wird, sind der logische nächste Schritt für eine erfolgreiche Energiewende. Im Rahmen dieses Vorhabens soll nämlich mit Windenergie in Nordthüringen erzeugter Wasserstoff über Pipelineinfrastrukturen nach Erfurt transportiert werden, um ihn dort unter anderem in der Wärmeversorgung einzusetzen.

Link zum Filmbeitrag aus dem Thüringen Journal: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/weimar/busse-wasserstoff-antrieb-nahverkehr-foerderung-100.html

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