h2-well Jahresveranstaltung 2023

– Fachkräfte für die Wasserstoffwirtschaft und Ingenieurberufe gewinnen

Unter dem Motto Fachkräfte für die Wasserstoffwirtschaft und Ingenieurberufe gewinnen –Herausforderungen und Lösungsansätze fand die Jahresveranstaltung 2023 des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten WIR!-Bündnisses h2-well Wasserstoffquell- und Wertschöpfungsregion Main-Elbe-LINK in der Universitätsstadt Weimar statt.

Rund 55 Teilnehmende – Studierende sowie Partner und Firmen aus dem WIR!-Bündnis – kamen vergangenen Mittwoch, den 21. Juni 2023 in der Weimarhalle zusammen, um über Lösungsansätze für die wachsende Herausforderung zu diskutieren, Jugendliche für technische Berufe und Ingenieurausbildungen zu interessieren, um die steigende Nachfrage an Arbeitskräften in den nächsten 10 bis 15 Jahren im Raum Thüringen und Mitteldeutschland decken zu können. Die Veranstaltung wurde durch die Professur Energiesysteme der Bauhaus-Universität Weimar koordiniert und moderiert. Am Vormittag präsentierten Partner des Bündnisses ihre Aktivitäten und Ideen im Bereich Bildung. Dabei wurden unter anderem Wasserstofftechniken und -themen in der Ausbildung von Herrn Uwe Blechschmidt, stellvertretender Schulleiter der Staatlichen Berufsschule Sonneberg, eingebunden und die Initiative „Klimahelden“ des HySON e.V. von Dr. Tobias Wätzel vorgestellt. Die h2well-Ideenwettbewerb-Preisträgerinnen von dem Elisabeth-Gymnasium Eisenach, Mascha Baller und Sarah Löbel, stellten ihren Wettbewerbsbeitrag vor. Philipp Protte von der imaginata e.V. präsentierte die im Rahmen des Projekts h2well-compact erstellte Pop-up Ausstellung. Um eine frühzeitige Bildung bzw. Kontakt mit Technologie zu fördern, bietet das Science Center in Jena Nord altersgerechte Exponate, die Wissenschaft spielerisch vermitteln. Wie Philipp Protte in seinem Vortrag treffend formuliert hat: „Jede Fachkraft war einmal ein begeistertes Kind…“

Vortrag von Dr. Tobias Wätzel des HySON Insituts für Wasserstoffforschung Sonneberg. © Bauhaus-Universität Weimar 2023
Vortrag von Dr. Tobias Wätzel des HySON Insituts für Wasserstoffforschung Sonneberg. © Bauhaus-Universität Weimar 2023

Die Vormittagssession wurde mit einer Bestandsaufnahme der Ingenieurwissenschaften an Thüringer Hochschulen geschlossen. Angela Clinkscales der Bauhaus-Universität Weimar erörterte, welche Herausforderungen den Universitäten und auch der Wirtschaft durch die stagnierenden Studierendenzahlen bevorstehen. Am Nachmittag ging es weiter mit Möglichkeiten die Ingenieurausbildung in Thüringen zu stärken sowie Fachkräfte zu gewinnen. Jan Döpfner der Maximator Hydrogen GmbH beschrieb das enorme Wachstum, das die Firma in den letzten Jahren erlebt hat und zukünftig plant. Das führt dazu, dass die Firma mit ihrer Fachkräftesuche bereit war, ungewöhnliche Wege zu gehen – neben Anzeigen über allen möglichen Kanälen wurde die Firma beispielsweise über Pizzakartons beworben. Um ihre Mitarbeiter zu halten, ist es der Maximator Hydrogen GmbH neben der Einstellung von neuem Personal besonders wichtig, ihre Mitarbeiter zu binden, zu entwickeln und zu motivieren. Ihre Job-Kampagne steht unter dem Motto „Begeisterte Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter“. Prof. Tobias Reimann von ISLE Steuerungstechnik und Leistungselektronik GmbH und der Technischen Universität Ilmenau stellte in seiner Präsentation wichtige Grundsatzfragen zum Inhalt und zur Gestaltung der Ingenieurausbildung, die die Impulse für die Diskussionsrunden danach waren. Besonders hervorgehoben wurde während seines Vortrags die Mannigfaltigkeit des Ingenieurberufs sowie die Vielfalt an Bildungswegen zur Arbeit im Ingenieurwesen.

Bei der Publikumsdiskussion, moderiert durch Prof. Mark Jentsch der Bauhaus-Universität Weimar, wurden Lösungsansätze diskutiert, um mehr Schülerinnen und Schüler für die Ingenieurwissenschaften zu gewinnen sowie Studierende in Thüringen zu halten. Die Vorschläge waren vielfältig. Zum einen besteht eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darin, Toleranz für ausländische Studierende und Fachkräfte zu fördern und Thüringens Stärken nach außen mehr hervorheben. Strukturschwache Regionen gibt es überall, aber mit unterschiedlichem Image. Die Ausstrahlung einer Region ist wichtig und jeder muss seinen Baustein dazu beitragen. Die regionale Attraktivität hat viele Facetten. Ebenfalls eine Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler oder Studierenden die Angst vor dem Ingenieurstudium zu nehmen, ist ein stärkerer Praxisbezug – wie auch einen einfacheren Wechsel zwischen den Pfaden Universität, Fachhochschule und Ausbildung zu ermöglichen.  Seitens der Studierenden wurden mehr Gelegenheiten für Kontakt und Austausch bzw. bessere Vernetzung zwischen Studierenden und Firmen – speziell in ihren Studienschwerpunkten – gewünscht.

Einer der Diskussionstische bei „Students meet Business“ © Bauhaus-Universität Weimar 2023
Einer der Diskussionstische bei „Students meet Business“ © Bauhaus-Universität Weimar 2023

Am Nachmittag ging es darum, Firmen aus dem h2-well Bündnis mit Studiereden von thüringischen Hochschulen zusammen zu bringen. An vier „Thementischen“ wurde Fragen nachgegangen wie „Was erwarten die Studierenden von ihrem zukünftigen Arbeitgeber?“ „Welche Anforderungen haben die Firmen und was können sie den Studiereden bieten?“. Aus den Diskussionen ging hervor, dass die Studierenden i.d.R. keine konkreten Kenntnisse mitbringen müssen, sondern generell ein gutes technisches Verständnis, die Fähigkeit sich in ein Thema einzuarbeiten und Durchhaltevermögen brauchen. Bei den Studierenden überwogen hierbei nicht eine hohe Bezahlung oder eine Lage in Ballungsräumen als Motivation. Stattdessen ist es Ihnen wichtig, einer Arbeit nachzugehen, die ihnen als sinnvoll erscheint. Flexibilität war ebenfalls unter den wichtigsten Kriterien für die Entscheidung, wo sie gern arbeiten würden.

 

Mehr Informationen

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Kontakt

Angela Clinkscales
Bauhaus-Universität Weimar
Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme
Fakultät Bauingenieurwesen Professur Energiesysteme
E-Mail: angela.clinkscales@uni-weimar.de

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